Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Bühl

Im Jahre 1871 beschloss eine Anzahl junger Männer, angeregt durch die Beispiele im Landkreis Günzburg, auch in Bühl eine Feuerwehr zu gründen. Dieser Verein, unter Maurermeister Josef Hintermayer, fand keine Unterstützung des Gemeinderates. Dieser bildete unter dem Kommando des Holzhändlers Krötzinger einen zweiten Verein, welcher die Anerkennung des Kgl. Bezirksamtes fand. Unter diesen Umständen schloss sich der erstgegründete Verein dem Zweiten an.

Kommandant Krötzinger strebte die Beschaffung einer Fahne an, welche aus Vereinsbeiträgen erworben, im Jahre 1884 geweiht werden konnte. Diese Fahne ist auch noch heute im Besitz der Feuerwehr Bühl. Aus finanziellen Mitteln der Gemeinde und einem Zuschuss des Landkreises Günzburg wurde im Jahre 1904 eine größere, fahrbare Saug- und Druckspritze erworben.

Der Vereinsbeitrag wurde auf monatlich 20 Pfennig festgesetzt, wer drei Monate im Rückstand war, wurde aus dem Verein ausgeschlossen.

Aus dem Krieg 1914 – 1918 kehrten acht Feuerwehrmänner nicht mehr zurück.

Im Jahre 1921 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Bühl eine fahrbare Leiter mit einer Steighöhe von 10 Metern, außerdem 10 Steigausrüstungen.
Drei Jahre später wurde eine zweite Saug- und Druckspritze angeschafft. Kurz vor Beginn des II. Weltkrieges konnte die Gemeinde der Freiwilligen Feuerwehr eine Motorspritze TS 8/8 auf einem Einachsanhänger zur Verfügung stellen.

Während der Jahre 1939 – 1945 war die Feuerwehr aus Mangel an Wehrmännern gezwungen, Frauen in den Dienst zu stellen, welche die ihnen gestellte Aufgabe vorbildlich ausführten. Die Löschmannschaft der Frauen war mehrmals im Ortsbereich und im benachbarten Fliegerhorst Leipheim nach Fliegerangriffen im Einsatz.

Aus Wehrmachtsbeständen wurde der Gemeinde Bühl nach Ende des Krieges eine zweite TS 8/8 zur Verfügung gestellt. Im Jahre 1967 wurde eine neue TS 8/8 Marke Magirus angeschafft und verrichtete ihren Dienst bis zum Jahre 2001.

1969 wurde abermals eine Frauenlöschgruppe zur Unterstützung gegründet. Im selben Jahr konnte die Feuerwehr Bühl durch Übernahme eines LKW; Baujahr 1949, von der Freiwilligen Feuerwehr Leipheim, als Mannschaftstransporter und Zugfahrzeug für den TSA, von Traktor auf LKW umstellen.
Zwei Jahre später kaufte die Gemeinde Bühl ein Löschfahrzeug LF 8 vom Typ OPEL Blitz mit einem Magirus-Aufbau.

Im Jahre 1976 erfolgten der Auszug aus dem Feuerwehrhaus in der alten Schule und der Einzug bei Sailer Josef in der Hauptstraße. Ein Jahr später wiederum, wurde ein Funkgerät für das LF 8 vom Typ FuGe 7b angeschafft.

Fünf Jahre nach Gründung einer Frauenlöschgruppe wird diese im Jahre 1981 aufgelöst.

1982 erfolgte dann der Spatenstich zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses bei der Kläranlage in Bühl, das am 29.Mai 1983 durch Pfarrer Singer feierlich eingeweiht wurde. Ein Jahr danach wurden die ersten vier Atemschutzgeräte vom Typ PA 54 erworben.

Nach langem hin und her erreichte die Feuerwehr Bühl, dass Fahrzeuge des Typs LF 8/6 auch in Bayern der Normung entsprachen. So konnten wir im November 1991 das erste Fahrzeug dieses Typs, das von der Firma Magirus an eine bayerische Feuerwehr ausgeliefert wurde, im Werk Weisweil abholen. Kurze Zeit später, am 15. Dezember, wurde dieses Fahrzeug eingeweiht und im Anschluss daran 1992 das alte Löschfahrzeug an die Freiwillige Feuerwehr Schöneberg verkauft. Das neue Fahrzeug wurde auch mit Beladung zur Technischen Hilfeleistung ausgerüstet, so dass die Feuerwehr Bühl heute das gesamte Bibertal als Einsatzgebiet mit Rettungsschere und Spreizer abdeckt.

Um die Einsatzbereitschaft tagsüber zu erhöhen, wurde 2001 erneut eine Damengruppe gegründet. Diese konnte bereits ein Jahr später ihr erstes Leistungsabzeichen mit Bravour ablegen, wurde jedoch schon nach 3 Jahren in der aktiven Wehr wieder integriert. Auch bei den Männergruppen werden seit 1982 regelmäßig diese Leistungsabzeichen abgelegt, seit 1994 auch in Technischer Hilfeleistung. 2008 legte Johanna Beil als erste Frau die Leistungsprüfung THL ab.

Auch die Jugendgruppe, die eine Größe von 10 Jugendlichen hatte, stand in ihrem Eifer den Erwachsenen in nichts nach und legte im Jahr 2002 erstmals die Deutsche Jugendleistungsspange ab. Dies ist umso beachtlicher, da Sie eine der ersten Gruppen im Landkreis war, der dies gelang.

Seit Mitte der neunziger Jahre versuchte die Feuerwehr Bühl der Platznot im inzwischen zu klein gewordenen Feuerwehrhaus durch einen Anbau zu begegnen. Im Juni 2005 konnte endlich mit den Anbauarbeiten begonnen werden. Die Baukosten konnten durch Eigenleistung von ca. 3500 Stunden niedrig gehalten werden. Die Einweihung durch Pater Joseph Pazhayattil fand am 05.05.07 statt.

2006 wurden erstmalig Rettungszylinder und eine Säbelsäge angeschafft und die Atemschutzgeräte PA 54 von modernen Überdruckgeräten abgelöst. 2008 musste nach mehreren Reparaturversuchen der Stromerzeuger erneuert werden. Ein Jahr später musste auch der Rettungssatz mit Schere und Spreizer nach defekten erneuert werden.

Im Januar 2008 trat Markus Betz die Nachfolge von Horst Brandner als KDT an. Ihm zur Seite stand Simon Fuchs als zweiter Kommandant. Seit 2015 ist Herr Fuchs der federführende Kommandant aller Bibertaler Feuerwehren.

In 2017 startete eine neue Art der Nachwuchsförderung: Die Kinderfeuerwehr wurde ins Leben gerufen. Hier dürfen Kinder ab 8 Jahren aus dem gesamten Bibertal an kindgerechten Übungen teilnehmen und dabei vieles über die Aufgaben und das Material der „großen“ Feuerwehrler erfahren. Innerhalb kürzester Zeit hatte die Kinderfeuerwehr 15 Mitglieder.

Im Dezember 2017 hat der Bibertaler Gemeinderate die Neubeschaffung eines HLF 20 für Bühl beschlossen. Hier erwartet uns in Zukunft neue Geräte wie z.B. ein Sprungretter und Hebekissen.

Im Januar 2018 haben die Bühler Feuerwehrleute Simon Fuchs zum ersten Kommandanten der Bühler Feuerwehr gewählt.

So kann die Feuerwehr Bühl auch in Zukunft mit gut ausgebildetem Personal und dem Stand der Technik entsprechender Ausrüstung beitragen, die Sicherheit und den Brandschutz im Bibertal zu gewährleisten.

Stand: Januar 2018